Hemd
Werner Berges
Technik: Siebdruck
Stilrichtung: Abstrakte Kunst
Kosten pro Ausleihperiode:  3,00 €
Breite in cm: 49,6
Höhe in cm: 70
Datierung: 1973
Auflage (x/y): 20/100
Inventarnummer: 2026
Eigentümer: Landkreis Emsland
Standort: Artothek, Regal
Provenienz: Ankauf 1985, Galerie und Edition Kerlikowsky u. Sedlmeier, München
Schlagwort : Mode
Schlagwort 2: Person
 
Künstler/-in:
Werner Berges
Werner Berges ist ein realistischer Maler. Ihm geht es um das bewusste und bewusstmachende Sehen und Erkennen dessen, was ist. Bevorzugtes Bildmotiv des Künstlers sind Frauen, die als Werbemittel benutzt werden. Sie müssen für ein bestimmtes Produkt posieren und somit dessen Konsum anregen. Deutlich wird hier der Widerspruch zwischen dem Gleichberechtigungsgrundsatz einerseits und den tatsächlichen Verhältnissen andererseits. Werner Berges plant den Bildinhalt und die Bildformen genau. Er verwendet Negativ- und Positivformen und integriert seine Figuren in neue bildnerische Zusammenhänge.

Zum Werk

Der Siebdruck “Hemd” beruht auf einem Spiel mit dem Gesetz von Figur und Grund. Dieses Gesetz der Gestaltpsychologie besagt, dass man ein Bild immer in zwei Komponenten aufteilt: in eine Figur, die scharf und durchgegliedert im Vordergrund gesehen wird, und in einen Grund, der eher diffus im Hintergrund wahrgenommen wird. Eine solche Eindeutigkeit der Figur-Grund-Beziehung ist in diesem Bild nicht gegeben. Lässt man den Bildtitel einmal außer acht, so wird die Bedeutung “Hemd” nicht unmittelbar aus den drei schwärzlichen Flächen ersichtlich. Sie können bizarr geformte “Puzzleteile” sein, die noch ungeordnet auf einem weißen Grund liegen. Der Künstler hat diese drei Formen jedoch so geschickt aufeinander bezogen, dass der Betrachter willkürlich dem weißen Grund eine Figur-Bedeutung beimisst. Die Konturen der drei Puzzleteile lassen nämlich sofort 2 Hände erahnen, die das Hemd halten. Nicht nur die Hände, sondern der ganze Körper kann visuell nachvollzogen werde, obwohl der objektiv gar nicht vorhanden ist. Eine entscheidende Hilfestellung zum Entschlüsseln des Bildes gibt der Künstler durch das Bild im Bild: das Bildmotiv wiederholt sich in verkleinerter Form in der unteren linken Bildecke, diesmal jedoch mit umgekehrter Figur-Grund-Beziehung.
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