Stille Flusslandschaft
Wilfried Körtzinger
Technik: Farbsiebdruck
Stilrichtung: Abstrakte Kunst
Breite in cm: 57
Höhe in cm: 38
Datierung: 1979
Auflage (x/y): 7/30
Inventarnummer: 2012
Eigentümer: Landkreis Emsland
Standort: Artothek, Grafikschrank I
Schlagwort : Landschaft
Schlagwort 2: Architektur
 
Künstler/-in:
Wilfried Körtzinger
Frühe Arbeiten Körtzingers sind noch stark von seinen akademischen Lehrmeistern beeinflusst und stehen dem Informel nahe. Der ab Ende der 1960er Jahre begonnene Aufbau einer Druckwerkstatt in seinem Wohnhaus in Cloppenburg führt zunächst zu abstrakten, dem Spiel mit Form und Farbe gewidmeten und mitunter Elemente der Pop Art aufgreifenden Siebdrucken. Erst danach findet der Künstler in der Auseinandersetzung mit der in seinen Augen inhumanen und umweltzerstörenden Stadt- und Landschaftsplanung seiner Zeit sein erstes großes künstlerisches Thema. Er bekennt sich als „Landschaftsmaler“ zum Realismus, wobei es nicht sein Ziel ist, Abbilder der Realität zu schaffen, sondern Sinnbilder der ihn umgebenden Wirklichkeit. Körtzinger verfolgt das Thema Mensch und Umwelt für die nächsten drei Jahrzehnte und entwickelt dabei einen eigenen Stil, der bewusst ästhetische Farben und Formen in den Kontrast zu den ernsten, mitunter deprimierenden Inhalten setzt. Auch das Mittel der Ironie wird dabei gezielt eingesetzt. Dazu dienen auch die Bildtitel, für die Körtzinger wiederholt Aphorismen von StanisÅ‚aw Jerzy Lec verwendet. Körtzinger erweitert die Werkgruppe Grafik um die Drucktechniken Radierung, Lithografie und Zeichnung (Kohle, Pastellkreide, Blei-/Buntstift, Tusche). Außerdem kommt die Werkgruppe Malerei (Öl, Aquarell) wieder hinzu. Er steigert die handwerkliche Qualität seiner Siebdrucke von anfänglich relativ einfachen Drucken mit wenigen Farben zu komplexen Mehrfarbdrucken mit weit über 20 Druckgängen und Irisdruck-Effekten und setzt dabei auf fotomechanische Siebdruckschablonen. Dabei handelt es sich zunächst um einfache Schneidschablonen, die später aber durch Fotoschablonen ersetzt werden, welche durch Tontrennung und malerische Verfahren verfremdet werden. Zu diesem Zweck wird die Druckwerkstatt um eine Fotowerkstatt erweitert. Die Analogfotografie entwickelt sich in Körtzingers zweitem großen künstlerischen Thema zu einer eigenständigen Werkgruppe. In einer Kombination von klassischem Akt und Körperbemalung entstehen seine „Körperlandschaften“. Großformatige gemalte Hintergründe und die damit korrespondierende Körperbemalung verbinden sich dabei zu einer neuen Bildwirklichkeit. Bei der handwerklichen Erstellung der großformatigen Farbabzüge im eigenen Fotolabor kommen zusätzlich Filtertechniken zum Einsatz.
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