Innerer Monolog - aggressiv
Bernhard Jäger
Technik: Farblithographie
Stilrichtung: Abstrakte Kunst
Kosten pro Ausleihperiode:  3,00 €
Breite in cm: 56,5
Höhe in cm: 39,5
Datierung: 1974
Auflage (x/y): 69/80
Inventarnummer: 2066
Eigentümer: Landkreis Emsland
Standort: Artothek
Provenienz: Ankauf 1986, Edition Brusberg, Hannover
Schlagwort : Person
 
Künstler/-in:
Bernhard Jäger
Das künstlerische Werk Bernhard Jägers stellt eine konstante Entwicklung dar, unabhängig von Kunstmoden und distanziert vom klassisch ästhetischen Kunstbegriff. Betrachtet man die Figurenwelt Jägers, so kann man ihn als Vertreter der „Neuen Figuration“ bezeichnen. Der Begriff „Neue Figuration“ ist in Anlehnung an einen Buchtitel des Malers Hans Platschek aus dem Jahre 1959 gewählt worden. Die Neue Figuration hat nichts mit Realismus oder gar Naturalismus zu tun, im Gegenteil: sie erwächst aus der irrationalen Formgebung des abstrakten Expressionismus und bedient sich dessen Arbeitsmethoden. Wichtig ist, dass man die (menschliche) Figur wieder zu einem Haupt-Bildthema erhob. Die Figurenfindung Jägers ist unverwechselbar und erinnert zuweilen an die „Röntgenbilder“ in Kinderzeichnungen. Auch Kinder haben die Neigung, zeichnerische Einblicke in das Innenleben von Menschen und Gegenständen zu geben und achten dabei keinesfalls darauf, ob diese Darstellungen möglich oder nicht möglich sind. Die Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche scheint ein zentrales Anliegen des Künstlers zu sein. Häufig stellt er Menschen in verschiedenen Gemütszuständen dar. Manchmal sind sie zornig, manchmal sind sie nachdenklich.

Zum Werk

In der Farblithografie „Innerer Monolog ­ aggressiv“ wird der Mensch in einem aggressiven Zustand gezeigt. Reduziert auf den Kopf setzt sich der Mensch mit sich selbst „auseinander“ ­ veranschaulicht an den beiden Gesichtern, die sich in Kampfstellung gegenüberstehen und zornig anblicken. „Auge um Auge ­ Zahn um Zahn“, dieses Sprichwort scheint hier visualisiert zu sein. Spitze, zackige Formen unterstreichen den Aggressionszustand (ablesbar an der Form der Augen, an den Nasenspitzen und dem Liniengewirr, das in der Mundregion an scharfe Zähne erinnert). Dass diese farblich wie formal reizvollen Grafiken zum handwerklich Besten gehören ­ keine Frage. Jäger ist auch ständig damit beschäftigt, direkt auf dem Lithostein konzentriert an jedem Blatt zu arbeiten, bevor es abgezogen wird.
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