Agnus mysticus
Ernst Fuchs
Technik: Farblithographie
Stilrichtung: Phantastischer Realismus
Kosten pro Ausleihperiode:  3,00 €
Breite in cm: 56
Höhe in cm: 76
Auflage (x/y): 246/300
Inventarnummer: 1018
Eigentümer: Meppener Kunstkreis e.V.
Standort: Artothek
Provenienz: Ankauf 1985, Galerie Richard P. Hartmann, München
Schlagwort : Person
 
Künstler/-in:
Ernst Fuchs
Ernst Fuchs ist ein Vertreter der „Wiener Schule“, die überwiegend aus österreichischen Künstlern besteht (Erich Brauer, Wolfgang Hutter, Anton Lehmden, Rudolf Hausner). Diese Künstler vertreten eine Form des „Phantastischen Realismus“. Sie bleiben zwar im Gegenständlichen, aber nehmen eine entschiedene Veränderung der Realität vor: Diese wird um „nichtmögliche“ Formen und Gestalten bereichert, ihre Strukturen werden zerstört und neu aufgebaut, ihre Gesetze werden teilweise oder völlig aufgehoben. Der Phantastische Realismus ist somit eine der grundsätzlichen Möglichkeiten der Phantastischen Kunst. Ernst Fuchs stellt in seinen Bildern fantastische Wirklichkeiten her, indem er aus einem Vorrat an alten Symbolen schöpft, diese deutet und entsprechend seiner Bildvorstellung zusammensetzt. Die Symbole entnimmt er den Märchen und Mythen, der biblischen Überlieferung sowie der alchemistischen Wissenschaft.

Zum Werk

Rätselhafte Fabelwesen erscheinen häufig in seinen Bildern, wie in der Lithographie „Agnus mysticus“. Der Titel könnte soviel bedeuten wie „geheimnisvolles, rätselhaftes Lamm“. Die Gestalt erinnert jedoch kaum an ein Lamm, sondern eher an eine Mischung aus Mensch, Tier und Pflanze. Der Körper des Tieres ähnelt dem Panzer einer Schildkröte. Mehrere Schichten oder Platten greifen ineinander und umschließen die Hufe des Tieres wie ein schützender Mantel. Betrachtet man die Kleinstruktur des Panzers, so erkennt man organische Formen: pflanzliche Ornamente, muschelförmiges Zierwerk und schwungvolle Streifen. Das Gold als besonders symbolträchtige Farbe überwiegt im Tierkörper und wird bereichert durch pastellartige Farbtöne in blau, grün und grau. Auch der Hintergrund verzichtet nicht auf die Farbe Gold. Die „Feuerzungen“, die den dunkelblauen Grund durchsetzen, wurden damit umrandet. Der Kopf des Wesens wirkt unförmig und massiv. Er ist gekrönt mit einem „Federkamm“, der das menschenähnliche Gesicht umschließt. Auffallend ist das riesige, zentral angeordnetes Auge. Es könnte das „Auge Gottes“ bedeuten bzw. das „Allwissen“, ein Symbol, das bei Fuchs immer wiederkehrt.
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