Ali Schindehütte ist wie die anderen Rixdorfer ein ungewöhnlicher, interessanter Künstler. Schon als Kind probierte er gerne verschiedene Schriften aus und gestaltete kalligraphische Blätter. Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn orientiert sich Schindehütte am Klee, Dubuffet und Steinberg. Wie diese drei Vorbilder hat auch er einen Hang zur Karikatur. Die Skurrilität seiner Figuren gehört zur beabsichtigten Wirkung. Die bevorzugte Technik, die er anwendet, ist der Holzschnitt. Diese Technik war ihm nur von einer einzigen Kasseler Probearbeit auf einen Zigaretten-Kistendeckel bekannt, aber er gewöhnte sich daran, obwohl er den Holzmalgrund vorzieht. Seine besondere Grundierung: weiße Plakat-Farbe, in die er mit Pinselstiel und Feder hineinarbeitet. Zur Malerei hat Schindehütte überhaupt ein skeptisches Verhältnis. Das mag damit zusammenhängen, dass er intensiver als die anderen Rixdorfer-Zeichner ist, der sich auf die Spontanität seiner Feder verlässt. Zur Spontanität ist längst das Verlangen zu gründlicher und sorgfältiger Durcharbeitung der Zeichnung getreten. Zum Ausgangspunkt Steinberg trat ein neuer hinzu: Beardsley, den er Mitte der 60er Jahre entdeckt, einen Schritt der allgemeinen Jugendstil-Welle voraus.