In Sicherheit
Wolfgang Petrick
Technik: Farbradierung
Stilrichtung: Realismus
Kosten pro Ausleihperiode:  3,00 €
Breite in cm: 65
Höhe in cm: 85
Datierung: 1973
Auflage (x/y): 65/75
Inventarnummer: 1009
Eigentümer: Landkreis Emsland
Standort: Artothek
Schlagwort : Person
 
Künstler/-in:
Wolfgang Petrick
Wolfgang Petrick kann man zu den kritischen Realisten zählen. Wenn man vor seinen Bildern steht, erschrickt man sich. Man stellt sich die Frage: was sollen diese gemalten Schreckensgestalten, diese Science-Fiction-Figuren? Wolfgang Petrick zeigt Menschen in ihrer ganzen Hässlichkeit und Verwundbarkeit. Die Menschen zeigen verformte Körper, Krallenfinger und -füße sowie fratzenhafte Gesichter. Die Realität ist für Petrick immer ein Abbild individueller und sozialer Missbildung. Petricks Realismus macht sichtbar, was Realität als sichtbare Oberfläche allzu leicht verbirgt. Petricks künstlerische Laufbahn beginnt mit einer überaus reizbaren Figurenbildung, die an die Gestalten eines Jean Dubuffets oder Paul Klee erinnert. Gegen Ende der 60er Jahre jedoch entwickelt Petrick einen neuen Menschentyp; dieser ähnelt den entlarvenden Portraits von Otto Dix. Petrick variert dabei seine Köpfe immer ein wenig; sie sind einem vertraut wie die eigenen Albträume, die immer wiederkehren. Seine Figuren bereichert der Künstler mit vielen Gegenständen, die in gewisser Beziehung zu den Menschen stehen. Meistens handelt es sich dabei um Gegenstände oder Symbole, die an Gewalt und Krieg erinnern.

Zum Werk

In der Farbradierung „In Sicherheit“ werden zwei der oben beschriebenen Gestalten abgebildet. Das Gesicht der Frau ist umhüllt von ihren strohigen Haaren. Eine dunkle Brille verdeckt ihre Augen. Gegenüber der Frau steht ein Mann. Er kneift seinen Mund verlegen zusammen; hässliche Barthaare wachsen aus seinem Kinn hervor. Die weit auseinanderliegenden, blutunterlaufenen Augen glotzen den Betrachter an. Alles Lebendige auf diesem Bild wirkt unförmig und hässlich, selbst die sporadisch aus dem Boden wachsenden Pflanzen sind deformierte Triebe. Die Figuren stehen in einem engen Schwimmbad in „scheinbarer Sicherheit“, wie der Titel schon sagt. Dieses Schwimmbecken mit der darin befindlichen Spielzeugwelt aus Gummitieren und Bällen erinnert nämlich an unbefangene kindliche Badefreuden. Betrachtet man jedoch die Gesten und die Gegenstände, die die Figuren halten, denkt man unwillkürlich an Krieg, Gewalt und Aggression, also an Zustände der Unsicherheit.
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