Klaus Vogelgesang ist ein Vertreter des Kritischen Realismus. Nach Versuchen in Aquarell und karikaturhaften, die Umrisslinien betonenden Strichzeichnungen ging Vogelgesang um 1970 zu anfangs noch kleinen, aber bereits bildmäßig angelegten Kompositionen über. Die Binnenräume seiner Figuren begann er mit Licht- und Schattenmodulationen zu füllen, alle Accessoires in stofflicher Brillianz und perfekter Detailliertheit wiederzugeben, so dass von seinen Darstellungen nun trotz der fast ausschließlich verwendeten Technik - Blei- und Farbstiftzeichnungen - eine illusionistische Wirkung ausgehen. Seine Blätter besaßen eine malerische Qualität, so dass man noch von Zeichnungen sprechen konnte. Das Format seiner Blätter wuchs ab 1974/75 beträchtlich, um schließlich in dem riesigen "Großstadt-Triptychon" von 1977 zu münden. Mehr und mehr widmete sich Vogelgesang der Darstellung von Menschen. Vor allem die unverblümte Darstellung menschlicher Gesichtszüge in allen ihren Ausdrucksvariationen beschäftigen ihn.