Friedrich Meckseper war ein Künstler, der sich überwiegend mit der "toten Natur" auseinandersetzte. Er ließ sich von darstekkungen alter lehrbücher und Landkarten, Chroniken und Enzyklopädien inspirieren und baute aus den gefundenen Requisitenschatz seine unverwechselbare Bilderwelt auf. Meistens wählte er wenige Gegenstände und gruppierte sie mit architektonischer Genauigkeit in die Bildmitte. Dabei kann es sich um Dinge unterschiedlichster Art handeln: Muscheln und Kugeln, Uhren und Waagen, Tabakbeutel und Ölkannen, Zahlen und Zeichen, Meßplatten und Buchstaben.

Zum Werk

Im "Stillleben" von 1978 stellt Meckseper drei Gegenstände (Muschel, Kugel, Winkelmaß) wie kostbare Fundstücke auf einen schlichten Schrank. Das zentral angeordnete Stillleben wird von einer dunklen Schattenzone umgeben. Sie unterstreicht das abgeschlossenene Dasein der Dinge: sie wirken zeitlos und in sich selbst ruhend. Wenn Friedrich Meckseper auch als Radierer sein internationales Ansehen begründete, sollte man seine Ölbilder, Collagen und Montagen nicht übersehen. Sie ordnen sich in das Bild des Künstlers nahtlos ein.