Die Frösche im Sperrmüll
Renate Sendler-Peters
Technik: Radierung
Stilrichtung: Realismus
Kosten pro Ausleihperiode:  3,00 €
Breite in cm: 21,5
Höhe in cm: 26,5
Auflage (x/y): 53/100
Inventarnummer: 3026
Eigentümer: Landkreis Emsland
Standort: Artothek
Provenienz: Ankauf 1986, Neue Münchner Galerie, München
Schlagwort : Tiere
Schlagwort 2: Landschaft
 
Mit der Veränderung der Landschaft änderte sich auch die Funktion der Landschaftsmalerei. Die Jahrhunderte vorher haben sich daran erfreut, die Schönheit, Vielfalt und Eigenart der Natur zu zeigen: Fernsichten und Stillleben, Seegemälde und Blumenstücke, Tierbilder und Himmelshorizonte, dörfliche und städtische Ansichten zeugen davon. Erregen von Ärger und Abwehr ist nun im Zeitalter der fortschreitenden Destruktion die Aufgabe unserer Landschaftsmaler geworden. Wenn sie Dürre und Wüste, Rost und Zerfall, Dreck und Müll uns als die Landschaft am Ende des 2. Jahrtausends enthüllen, dann ist das nicht wie manche Unheilbringer uns weis machen wollen, sondern verzweifelter Appell, der nicht nur vernommen werden muß, sondern auch etwas in Bewegung setzen sollte: eine Bewegung, die nicht nur zur Rettung unserer klebenden Generation, sondern aller noch kommenden Generationen bereitsein müßte.

Zum Werk

Die Landschaftsdarstellung hat sich von der Idylle entfernt und dient mehr und mehr der Veranschaulichung kritischer Inhalte. Auch in diesem Bild erscheint die Idylle in Form einer Dorfsilhouette nur noch schemenhaft im Hintergrund. Hauptelement des Bildes ist eine Müllhalde, die auf zunehmende Umweltbelastung und -zerstörung hinweist. Auf dieser Halde liegen sperrige Altmöbel (Schrank, Matratze, Kinderwagen), Räder sowie Autoreifen. Sie sind Überreste der Konsumgesellschaft. Diese Altteile befinden sich wahrscheinlich in der Nähe eines Gewässers bzw. in einer sumpfigen Gegend, denn Frösche haben sich ihr heimisch gemacht. Die Tiere sind Zeichen der lebendigen Natur und stellen somit ein Gegengewicht zur toten Materie dar.
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