Mein Storch
Josip Generaliç
Technik: Farbserigraphie
Stilrichtung: Naive Kunst
Kosten pro Ausleihperiode:  3,00 €
Breite in cm: 45
Höhe in cm: 58
Auflage (x/y): 277/300
Inventarnummer: 2065
Eigentümer: Landkreis Emsland
Standort: Artothek
Schlagwort : Natur
Schlagwort 2: Person
 
Künstler/-in:
Josip Generaliç
Die “Naiven”, die auch Sonntags- oder Laienmaler genannt werden stammen häufig aus anderen Berufen und haben auf autodidaktischem Weg zur ausdrucksstarken Kunstäußerung gefunden (z.B. Henri Ronsseau in Frankreich, Jan Balet in Deutschland, Grandma Moses in Amerika, Ivan und Josip Generaliç in Jugoslawien). Die “naiven Künstler” hatten es immer schwer, internationale Anerkennung zu erhalten. Erst bei der Brüsseler Weltausstellung 1958 wurde die Naive Malerei als internationale Bewegung dokumentiert, die von Haiti bis Jugoslawien, von Kuba bis in die UdSSR, von Deutschland bis nach Argentinien reichte. Auch Kunsthistoriker begannen sich für die Kunstbewegung zu interessieren und grenzten sie ab gegenüber Kinderzeichnungen, Folklore, Bildnerei der Geisteskranken und Profi-Malerei. Sie definierten die Naive Kunst als eine “von kleinen Leuten für kleine Leute gemachte Kunst” (der belgische Experte Emile Langui) “außerhalb von Geschichte und Stil” (Bihalje - Merin). Der Naive, meist aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, malt sich - einfältig, einfach und eindrucksvoll - seine persönliche Weltsicht von der Seele. Bildvorstellung und Wirklichkeit sind eins in seinen Bildern; er schafft damit im Malprozess eine Verbildlichung des unmittelbaren individuellen Ausdrucks. Auf künstlerische Mittel wie perspektivische Darstellung, Farbmodulierung, naturalistische Figuration u.a. wird verzichtet. Der Schweizer Autor Georg Schmidt wünscht den “Malern des Heiligen Herzens” Widerstandskraft um “eine Kunstübung nicht zum Erwerb zu machen”. Längst sind jedoch die malenden Bauern, Großmütter und Rentner von Mentoren umstellt, die sich als Förderer aufspielen und ihrerseits die Händler bedienen. Denn die Nachfrage der Sammler nach problemlos-poetischen Bildern ist zum Zeitsymptom geworden.

Zum Werk

Was als ursprüngliche Volkskunst in dem verschlafenen Dörfchen Hlebine begann, ist bald zur einträglichen Handelsware geworden: die Naive Malerei Jugoslawiens. Alles fing damit an, dass ein akademischer Maler in dem kroatischen Dorf unweit der jugoslawischen Grenze den Bauernjungen Ivan Generaliç traf. Jenen Ivan Generaliç, der zuerst nebenbei, später immer mehr und schließlich nur noch malte. So lange, bis man Hlebine zu einer Art Wallfahrtsort erklärte und Ivan zum König der Naiven. Heute hängt sein Werk - Öl auf Glas und bis zu 100.000 Euro teuer - in den feinsten Galerien der Welt. Ivan Generaliç gehört neben Mirko Virius und Franjo Mraz zu den begabtesten Künstlern der “Hlebiner Schule”, die seit ihrem Gründungsjahr 1929 versucht, die Kunst dem Volke wieder näherzubringen. Begannen diese Künstler noch mit sozialkritischen Bildinhalten, so beherrschte bald schlichter Bauernalltag die junge Kunst: Die Arbeit auf dem Feld, die fröhliche Feste im Dorf - alles wurde bildhübsch gemalt und fortan auch staatlich gefördert. Der Sohn von Ivan Generaliç versucht andere Maßstäbe zu setzen. Er hatte es schwer, sich von der Berühmtheit des Vaters nicht beeindrucken zu lassen und zu seiner eigenen Bildwelt zu gelangen. Hatte der Vater noch kroatische Kühe unter dem Eiffelturm grasen lassen, stellte der Sohn nun die Beatles und Sofia Lorèn mitten in die Podravina-Wiesen.
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